Nachhaltig bis Ostern – 10 Möglichkeiten, zu fasten – Teil I

Geschrieben am 13.03.2023
von Catarina Clément

Karneval ist vorbei und die christliche Fastenzeit hat bereits begonnen. Egal, ob du ein aktives christliches Kirchenmitglied bist oder nicht, fasten kann nicht schaden. Die Vorfreude wächst bis Ostern an und entweder Ostersamstag nach Sonnenuntergang oder Ostersonntag gibt es bei uns das große Fastenbrechen. Ich kann dann die Schokolade plötzlich nochmal ganz anders genießen. Gerade in unserer aktuellen Zeit, in der wir eigentlich alles im Überfluss zur Verfügung haben, tut es uns zwischendurch mal gut, auf etwas zu verzichten.

Zum einen genießen und wertschätzen wir den verzichteten Gegenstand oder das Erlebnis dann nochmal ganz anders und zum anderen lernen wir, genügsamer zu werden und auch mit Alternativen glücklich zu werden. Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, wie du dein Interesse an Nachhaltigkeit in der Fastenzeit umsetzen und auch in den nächsten Wochen bis Ostern nachhaltiger leben kannst.

1. Verzichte (teilweise) auf tierische Lebensmittel

Vegetarisch oder vegan zu essen, spart eine Menge CO2 ein. Gerade diese sieben Wochen sind ein toller Zeitraum, um mal vegetarische oder vegane Rezepte auszuprobieren. Du kannst dafür zu Beginn deine bekannten Rezepte erstmal umstellen und statt dem Fleisch eine vegetarische oder vegane Alternative nutzen (z.B. vegane Bolognese). Wenn du Lust hast, mehr zu experimentieren, stöbere mal durchs Internet oder durch Social Media. Es gibt unfassbar viele leckere vegetarische oder vegane Rezepte.

Mein aktuelles Lieblingsrezept mit sogar größtenteils regionalen Zutaten: Grünkohl und Süßkartoffeln mit Erdnusssoße (Thermomix-Rezept von meiner Tante, ich koche es aber normal im Topf).

Du brauchst: 

1 Scharlotte, Olivenöl, 3 TL rote Currypaste (Wer es schärfer mag), 1 Knoblauchzehe, 400g Süßkartoffeln (in 3 cm große Würfel schneiden), 1 geh. TL Gemüsebrühe (oder 1 Würfel), 80g Erdnusscreme, 1 Dose Kokosmilch, 2 EL Sojasoße, 1 TL Salz, 250g Kichererbsen aus der Dose, 100g Grünkohl, 400 ml Wasser (wer mag Sesam und Limettenscheiben zur Deko)

  1. Schalotte zerkleinern und mit Olivenöl und Currypaste dünsten
  2. Knoblauch mit Süßkartoffeln und Olivenöl in einen anderen Topf geben und anbraten
  3. Gemüsebrühe, Erdnusscreme, Kokosmilch, 400ml Wasser, Sojasoße, Salz und Kichererbsen mit allem aus a) ca. 10 Minuten auf mittlerer Hitze garen.
  4. Grünkohl dazugeben und noch ein bisschen garen, bis alles passend durch ist.

2. Aufs Auto verzichten

Autofahren ist angenehm und gerade bei diesem wechselnden Wetter mit kalten, verregneten Tagen natürlich bequem. Trotzdem sind Autos zum einen im Straßenverkehr laut, verpesten die Luft und verbrauchen Benzin. Deshalb könntest du in der Fastenzeit versuchen, dein Auto so häufig, wie möglich, stehen zu lassen. Probiere doch mal, mit dem Rad einkaufen zu fahren oder mit der Bahn zur Arbeit. Du wirst sehen, nach ein bisschen Eingewöhnungszeit fällt es dir leichter, ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen.

3. Weniger Handy, TV und PC

Alle Bilder: © f1rstlife / Catarina Clement

Unsere technischen Geräte verbrauchen Strom. Außerdem nutzen wir Computerspiele oder Fernsehzeiten häufig eigentlich nur, um uns abzulenken. Vielleicht findest du auch andere Möglichkeiten, eine entspannte Zeit zu verbringen, ohne dabei so viel Strom zu verbrauchen. Wie wäre es mit regelmäßigen Spaziergängen, in Ruhe für dich und deine Liebsten zu kochen, ein Buch zu lesen oder zu handwerken? Außerdem kannst du die Fastenzeit nutzen, um auf Ökostrom umzusteigen.

4. Plastik fasten

Dass Plastik aus unserem Alltag verbannt werden sollte, wissen wir eigentlich alle schon. Doch es ist so schön bequem, einfach in den nächsten Supermarkt zu laufen und dort alles in einem zu bekommen, leider häufig unnötig in Plastik verpackt. Deshalb ist Plastik-Fasten in den letzten Jahren zu einem beliebten Trend geworden. Zero Waste – Spezialisten geben dir auf ihren Webseiten und Social Media – Kanälen gute Tipps, wo du alles, was du brauchst, auch ohne Plastik bekommst. Meine ersten Tipps für dich sind:

  1. Auf dem Wochenmarkt – Nimm deine eigenen Tüten und Taschen mit!
  2. Unverpackt-Läden (auch Online-Einkäufe möglich)
  3. Naturgerie – Deutschlands erste Unverpackt-Drogerie (Erwähnung ohne Bezahlung)
  4. Bioläden
  5. Spreche mit den Mitarbeitern deines Supermarkts. In immer mehr Läden kann man seine Tupperdose an der Käsetheke mitbringen oder das Obst und Gemüse in Stoffbeuteln abwiegen.
  6. Mach mehr selbst – zum Beispiel Wasser mit Geschmack? Einfach eine Zitrone auspressen oder Gurkenscheiben ins Wasser. Das ist genauso erfrischend wie eine Limo – und sehr viel gesünder!

5. Konsum fasten

Wir kaufen alle viel zu viele Sachen neu. Jede neu produzierte Sache kostet unnötiges CO2. Es gibt so viele Gegenstände bereits bei anderen Menschen, die von ihnen nicht genutzt werden. Ebay, vinted und Co. bieten uns die Möglichkeit, mit diesen Leuten in Kontakt zu treten und dort Kleidungsstücke, Möbel oder technische Geräte gebraucht zu kaufen. Das spart nicht nur CO2, sondern auch Geld. Außerdem kannst du dir immer die Frage stellen: „Brauche ich das wirklich?“.

Vielleicht kannst du die Fastenzeit mal nutzen, einfach mal keine neuen Kleidungsstücke zu kaufen und zu schauen, ob du die, die du hast, mal anders kombinierst. Oder du kaufst dein neues Handy über einen Second Hand- Anbieter statt ein teureres, neueres zu kaufen. Nutze diese sieben Wochen, um deine Kaufentscheidungen zu hinterfragen oder einfach mal nichts Neues zu kaufen.